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So feiert die Welt Weihnachten 10 schöne Weihnachtstraditionen aus der ganzen Welt

Weihnachtsgans, Adventskranz, Bescherung unterm reich geschmückten Tannenbaum, gemeinsames Weihnachtsliedersingen – so oder so ähnlich gestaltet sich bei den meisten deutschen Familien das Weihnachtsfest am 24. Dezember. Für uns Deutschen ist Heiligabend – also der Abend vor Weihnachten – das Herzstück des Feiertags. Doch wie feiern eigentlich andere Nationen das Weihnachtsfest? Wir stellen Euch zehn besondere Traditionen aus der ganzen Welt vor.

Spanien

Nachdem die Adventszeit in Spanien eher ruhig verläuft, beginnt das eigentliche Fest  –  die Noche Buena – wie bei uns am 24. Dezember. An diesem Abend kommt die ganze Familie zu einem großen Essen zusammen. Ein ganz wichtiges Bestandteil ist die spanische Süßspeise "Turrón", die aus Eiern, Mandeln, Zucker und Honig besteht. Highlight nach dem Essen ist die sogenannte Urne des Schicksals. Dabei handelt es sich um ein Gefäß, in dem Geschenke, aber auch Nieten sind, die von jedem Familienmitglied aus der Urne gezogen werden. Traditionell gehen die Spanier in die Mitternachtsmesse, die "Misa del Gallo", was übersetzt die "Messe des Hahns" heißt, denn dieser soll als Erster die Geburt Christi verkündet haben.

Am 28. Dezember findet der Día de los Inocentes, der Tag der unschuldigen Kinder, statt. Dieser Tag ist ganz in der Hand der jüngsten Familienmitglieder, die jede Menge Streiche spielen dürfen. 

Das richtige Weihnachtsfest mit Beschwerung findet auf der Iberischen Halbinsel nicht wie bei uns im Dezember, sondern am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Dreikönige, statt, nachdem am 5. Januar, zahlreiche Umzüge und Stadtfeste gefeiert wurden. Am 6. Januar gibt es dann die große Bescherung und die Kinder legen für die Kamele etwas Wasser und Stroh vor die Tür. Abschluss ist ein üppiges Familienessen, zu dem auch der Rosco del Reyes – ein besonderer Kuchen – zählt. In das Innere des Kuchens ist eine kleine Figur eingebacken. Wer diese findet, ist der König des Tages. 

Italien

Während unser Weihnachtsfest an drei Tagen stattfindet, wird es in Italien gleich viermal gefeiert. Den Beginn macht der 6. Dezember, an dem "San Nicola" kommt. Dieser Tag ist mit unserem Nikolaus-Tag zu vergleichen. Über Nacht werden kleine Geschenke und Süßigkeiten auf einen Gabenteller gelegt, der vor den Kinderzimmern steht. Am 13. Dezember wird "Santa Lucia" gefeiert. Das Fest wird zu Ehren der Heiligen des Lichts zelebriert. An diesem Tag erhalten Kinder kleine Geschenke. Weiter geht's am 25. Dezember, an dem dem Jesuskind gedacht wird. An diesem Tag gibt es ein großes Festessen mit der gesamten Familie.

Etwas, das an keinem Weihnachten in Italien fehlen darf, ist die Krippe. Die meisten italienischen Familien sammeln die Figuren und ergänzen jedes Jahr neue.

Wie in Spanien ist der Höhepuntk der Festivitäten der 6. Januar. Wenn die heiligen Könige im Stall angekommen sind, werden auch die Kinder endlich beschenkt – und zwar von der guten Hexe Befana, die von Kamin zu Kamin huscht. Die braven Kinder dürfen sich über zahlreiche Geschenke freien. Die unartigen Kinder bekommen nur Schokolade, die stellvertretend für ein Stück Kohle steht.

Holland

In Holland steht nicht unbedingt das Weihnachtsfest, sondern vielmehr der Nikolaus im Fokus. Am Abend des 5. Dezember kommt nämlich "Sinterklaas", der den Kindern eine große Beschwerung bereitet. Die zahlreichen Geschenke sind so verpackt, das niemand ahnen kann, was sich hinter dem Geschenkpapier befindet. So wird die Bescherung jedes Jahr eine große Überraschung. Zudem finden die Kinder bei jedem Präsent ein Gedicht, das von Sinterklaas höchstpersönlich unterschrieben ist.

Bereits vor dem Nikolaustag, im November, gibt es Grund zum feiern. Der Geschichte nach komm Sinterklaas, der Schutzpatron der Seefahrer ist, bereits Ende November mit dem Schiff aus Spanien und verteilt Süßigkeiten in die Stiefel der Kinder. Als Dankeschön stellen diese seinem Pferd eine Möhre und Wasser vor die Tür. 

Griechenland

In Griechenland ist die Vorfreude auf das Weihnachtsfest wahrscheinlich besonders groß, denn vor Weihnachten herrscht hier Fastenzeit. Am 24. Dezember ziehen die griechischen Kinder mit Trommeln und Triangeln ausgestattet durch die Straßen, gehen von Tür zu Tür und singen dabei die sogenannte "Kalanda". Diese soll den Bewohnern Glück bringen. Abends finden überall Weihnachtsfeuer statt, die der Sage nach über zwölf Nächte nachtatkive Kobolde vertreiben sollen. In dieser Nacht ist eigentlich niemand zuhause. Alle gehen aus und feiern.

Am 25. Dezember findet dann das große Festessen statt. Die Geschenke, die vom heiligen Vassilius gebracht werden, gibt es jedoch erst am 1. Januar. Traditionell isst man an Neujahr einen Kuchen, in den eine Goldmünze eingebacken ist – wer diese findet, dem soll für das nächste Jahr das Glück hold sein.

Südafrika

So vielfältig das Land, so vielfältig seine Bräuche. Südafrika ist ein Schmelztiegel verschiedener Nationen, Kulturen und Tradition. So wundert es auch nicht, dass es hier allein drei verschiedene Arten existieren, "Frohe Weihnachten" zu wünschen: Merry Christmas, Geseende Kersfees und Sinifisela Ukhisimusi. Das christliche Weihachten in Südafrika ist vergleichbar mit Karneval. An diesem Fest wird getanzt, gesungen und gefeiert, was das Zeug hält. Wegen der sommerlichen Temperaturen findet das Festessen als Barbecue meist am Strand statt. Den Sonnenaufgang bewundern die Südafrikaner am Morgen des 25. Dezember gemeinsam. Obwohl viele Südafrikaner gläubig sind und gerade an der Weihnachtszeit in die Kirche gehen, ist Weihnachten hier vor allem eine große Party. 

Anstelle von Tannen werden hier im Übrigen Affenbäume oder Baobab als Weihnachtsbäume geschmückt.

Mexiko

Bunt wird es am 16. Dezember auf den Straßen Mexicos. Bei den "Posadas" wird die Suche nach einer Herberge nachgestellt und es finden zahlreiche Feuerwerke, Umzüge und Theateraufführungen statt. Nicht wegzudenken ist die "Piñata", eine Figur aus Pappmaschee, die mit Süßigkeiten gefüllt ist und unter der Decke hängt. Wer es schafft, diese mit einem Stock zu zerschlagen, darf den süßen Inhalt behalten. 

Am 24. Dezember gehen die Mexikaner traditionell in die Mitternachtesmesse und im Anschluss zum "Baile de la Flor" –  einem Freudentanz mit Feuerwerk. 

Übrigens: An Weihnachten bekommen die Kinder vor allem nützliche Geschenke, für Spielzeug müssen sie sich bis zum 6. Januar gedulden!

Japan

In Japan wird Weihnachten als Fest der Liebe gefeiert, allerdingt zeigt man dies vor allem dem Partner. Somit ist das Fest vergleichbar mit unserem Valentinstag. Viele Paare verabreden sich zu Dates und die Stimmung ist sehr romantisch. Das Familienfest wird an Neujahr gefeiert. Dann steht eine große Weihnachtstorte, die Geburtstagstorte für das Christkind, im Zentrum des Interesses. 

England

Strüpfe am Kamin, Mistelzweige, Truthahn und die obligatorische Ansprache der Queen gehören zu jedem Weihnachtsfest in Englang einfach dazu. Darüber hinaus gibt es hier aber auch einige verrückte Weihanchtsbräuche. So stürzen sich beim Peter Pan Cup Swimming Race die ganz harten Briten im Hyde Park in den eiskalten See und schwimmen für den guten Zweck. Beim Mud Race in Essex rennen sie wiederum über 400 Meter durch den Matsch und beim Pram Race findet ein Schubkarrenrennen statt. Vorbildlich: Da sind die Weihnachtskilos doch schnell wieder abtrainiert. 

Das Ende der Weihnachtszeit wird am 6. Januar eingeläutet. Dann erscheint den Briten Mari Lwyd, eine in weiß vermummte Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Rätsel zu stellen. Wer diese korrekt beantwortet, muss Mari Lwyd bewirten. Ansonsten wird man von ihr gebissen. 

Schweden

In Schweden sind es nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann, sondern die Hauswichtel Tomte, Tomtebisse und Nisse, die die Geschenke bringen. Als Gabe stellen die Schweden den Wichteln Milchbrei vor die Haustür, wer das vergisst, den erwartet Unglück. Besonders lustig geht es am 24. Dezember um 15 uhr zu. Dann versammelt sich die ganze Familie vor dem Fernseher und es wird eine Sendung Donald Duck geschaut. Erst danach gibt es das Festessen mitsamt Bescherung. Komisch, denn bei uns in Deutschland sind es die Klassiker von Astrid Lindgreen, die über unsere Fernseher flackern. 

An Heiligabend genießt man in Schweden Glögg und Julmust, ein Limonadengetränk. Dazu gibt's Sülze, Bratwurst und Hering sowie Julkuchen. Damit Nachbarn und Freunde ihre Geschenke vorbeibringen können, bleiben die Türen in schwedischen Häusern an diesem Tag unverschlossen. 

Am 13. Januar, dem St.-Knut-Tag, fliegt dann der Weihnachtsbaum aus dem Fenster und das stellt das symbolische Ende der Festtage dar.

Russland

Väterchen Frost ist es in Russland, der die Geschenke bringt – das passiert aber erst am 7. Januar. Bis zum 6. Januar herrscht nämlich Fastenzeit, sodass am Tag danach auch das große Festessen stattfindet. Und das kann sich sehen lassen, denn aufgrund der zwölf Apostel gibt es auch zwölf verschiedene Speisen. 

Weihnachten wird hier übrigens erst seit 1991 wieder gefeiert, da nach der Revolution 1917 alle religiösen Bräuche verboten waren. Dafür weihnachtet es heutzutage sehr in Russlands Straßen: Am Abend vor dem Fest finden viele Licht-Prozessionen statt

In diesem Sinne wünschen wir Euch jetzt schon: Feliz Navidad – Buon natale – Merry Christmas – Kurisumasu Omedeto – God Jul – Vrolijk Kerstfeest – Kala Christouyenna

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