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Berlin Städtetrip Tipps & Tricks für Eure nächste Reise

Dickes B an der Spree – so beschreibt die Band Seed ihre Heimatstadt Berlin. Unsere Hauptstadt ist schon immer besonders gewesen und immer einen Besuch wert - egal zu welcher Jahreszeit. Sie zeigt das entspannte und individuelle Leben einer jungen und vielfältigen Gesellschaft. Sie verbindet Alt mit Neu. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und man kann gar nicht oft genug in Berlin sein.

Der beste Reisezeitraum für Berlin
Wir sind Mitte März nach Berlin gereist. Schöner Zeitpunkt, dachten wir uns. Der Winter war vorbei und die ersten wärmeren Tage des Jahres hatte es auch schon gegeben. Naja Pustekuchen. Den gesamten Aufenthalt hatten wir Minusgrade und eisigen Wind. Immerhin schien die meiste Zeit die Sonne. Wer spontan einen Trip nach Berlin bucht sollte also in jedem Fall das Wetter vorher checken. Insgesamt lohnt sich eine Reise nach Berlin aber immer - sei es im Winter, wenn die Weihnachtsmärkte Ihre Hütten öffnen oder aber im Sommer, wo überall ein schönes, sonniges Plätzchen zum Verweilen einlädt.

Anreise
Da Parkplätze in Berlin definitiv Mangelware sind, haben wir entscheiden mit der Bahn anzureisen. Das ist bequem, geht schnell und ist, wenn frühzeitig gebucht wird auch gar nicht mal so teuer. Der erste Eindruck vom Bahnhof? „Der ist echt schön!“ 

Unser Tipp
In Berlin gibt es überall in der Stadt sogenannte „Spätis“, das sind etwas größere Kiosks, in denen es die nötigsten Lebensmittel gibt - und das, wie der Name schon sagt, auch zu später Uhrzeit.


Mitten in einer schönen Alleenstraße, in einem Berliner Altbau gelegen befand sich unsere kleine Künstlerwohnung. Hohe Decken, ein Bett aus Europaletten und viele Ölgemälde an den Wänden. Vermieter Roland nahm uns in Empfang und gab uns ein paar Tipps, wo die besten Bars und Restaurants in der Umgebung sind. Die Lage war perfekt – in fünf Minuten waren wir am Hauptbahnhof und zum Ku’damm sowie nach Kreuzberg brauchten wir ungefähr 20 Minuten mit der Bahn.

 

Unsere Berlin-Bucket-List

Wir wollten touristische Aktivitäten machen und gleichzeitig das echte Berliner Leben kennen lernen. Insgesamt haben wir uns ohne großen Plan durch die Stadt tragen lassen. Nichts desto trotz möchten wir Euch einige Sehenswürdigkeiten vorstellen, die bei einer Berlin-Reise keinesfalls fehlen sollten.

 

  1. Die Hackeschen Höfe

Als erstes wollten wir natürlich unsere Umgebung ein wenig erkunden. Ein Tipp unseres Vermieters waren die Hackeschen Höfe und der Hackesche Markt. Hier soll man laut Vermieter Roland günstig und gut essen können.
Die Höfe sind ein Zusammenschluss von Hinterhöfen einiger Wohnhäuser in Berlin Mitte.
In den unteren Etagen der Gebäude sind einige Geschäfte sowie Kinos und Museen angesiedelt. Die Fassaden der Häuser sind im Frühjahr und Sommer besonders schön, da die bewachsene Fassade dann blüht.
Auf dem Rückweg haben wir schnell noch Lebensmittel fürs Frühstück und ein paar Snacks gekauft.

 

  1. Street Food Market

Unser nächster Stopp: Essen.
Lichterketten hängen von der Decke, es riecht nach den exotischsten Aromen – es ist Street Food Thursday. Der Street Food Market in der Markthalle 9 in Kreuzberg findet, wie der Name schon sagt, jeden Donnerstag statt. Ob brasilianische Tapioca, asiatische Sushi-Bowls oder Backwaren aus Ungarn, es gibt eine große Auswahl an Gerichten aus der ganzen Welt. An Bier darf es natürlich nicht fehlen. Die Auswahl war riesig und anfangs konnten wir uns gar nicht entscheiden. Also schlenderten wir überwältigt ein paar Runden über den Markt, bevor wir uns für ein paar Gerichte entschieden. Glücklicherweise waren die Portionen nicht zu groß, sodass Platz für mehrere unterschiedliche Gerichte war. So findet man vielleicht auch sein neues Lieblingsessen.  Die Preise sind für einen Street Food Market fair und der Eintritt ist kostenlos. Hier kann man sich von 17-22 Uhr den Bauch vollschlagen und lernt viele neue Leute aus den unterschiedlichsten Kulturen kennen. Bestellt wird auf dem Markt nämlich nicht immer auf Deutsch, die Standbesitzer kommen aus der ganzen Welt. 


Esther Berger
Streetfood Markt in Berlin - Halle


Neben dem Street Food Market dient die Halle auch als normaler Wochenmarkt, jeden dritten Sonntag gibt es einen Breakfast Market und im Winter dient die Markthalle 9 als Weihnachtsmarkt. Da ist garantiert für jeden etwas dabei.
Wenn Ihr nach Berlin kommt, solltet ihr euch definitiv mit leerem Magen auf den Weg nach Kreuzberg machen.

 

  1. Kunst

Wir beide sind eigentlich keine großen Kunstfans. Trotzdem wollten wir am zweiten Tag ein bisschen Kulturluft schnuppern. Wir fanden eine Ausstellung des Street Art Künstlers Banksy.
Banksy ist ein britischer Künstler, der anonym bleibt. Niemand weiß, wer er ist. Seine Kunstwerke tauchen plötzlich an Gebäuden mitten in den Städten der Welt auf. Seine Werke sind häufig sehr gesellschaftskritisch. Das Bild mit dem Mädchen und dem herzförmigen Luftballon kennen vermutlich viele.  Eine Auswahl seiner Werke ist in einer kleinen Ausstellung im Bikini Berlin zusehen.

  1. East Side Gallery

Eine der Hauptattraktionen Berlins hatten wir beide auf unseren vorherigen Besuchen noch nicht besichtigt. Die East Side Gallery. Ein Stück Mauer zieht sich über einige hundert Meter durch Berlin. Dieses Stück Mauer ist Denkmal und Kunstgalerie in einem. Die East Side Gallery in Friedrichshain erstreckt sich an der Spree entlang. Nach dem Fall der Mauer bemalten Künstler die Mauer und feierten die Überwindung des eisernen Vorhanges. Die Gemälde zeigen ihre Hoffnungen und Träume, aber auch ihre persönlichen Schicksale. Das wohl berühmteste Gemälde ist der Bruderkuss von Breschnew und Honecker. Wer hier etwas mehr über die einzelnen Stücke lernen möchte kann sich zu einer Führung anmelden. Allerdings lohnt sich auch schon der Spaziergang entlang der Mauer. So ist die Besichtigung auch kostenlos und die Bilder sind auch ohne Führung beeindruckend. Bei schönem Wetter kann man sich später in eines der umliegenden Cafés an die Spree setzen und die Sonne genießen.

  1. Reichstag und Regierungsviertel

An unserem letzten Tag wollten wir eigentlich an einer Plenarsitzung im Bundestag teilnehmen. Leider waren alle Sitzungen schon ausgebucht. 

Unser Tipp
Frühzeitig anmelden! Die Plätze sind schnell vergeben.

Trotzdem haben wir uns das Regierungsviertel und den Reichstag von außen angeschaut. Vor dem Reichstag ist eine riesige Wiese, auf der man bei schönem Wetter eine kleine Pause einlegen und picknicken kann.

 

  1. Spionage Museum

Weil es an diesem Tage einfach eisig war, haben wir entschieden uns möglichst drinnen auszuhalten. Das Spionage Museum am Potsdamer Platz klang vielversprechend. Hier erfährt man, mit welchen Mitteln die Stasi die Bürger der DDR bespitzelte. Wer sich für die Stasi und Spionage generell interessiert, sollte das Museum besuchen. Es ist nämlich auch ziemlich interaktiv. Besucher können Morsen, eine Website hacken oder in einem Raum Laserstrahlen à la James Bond ausweichen. Außerdem sind im ganzen Museum Telefone und Fernseher verteilt, mit denen die Besucher einzelne Geschichten ehemaliger Stasi-Mitarbeiter erfahren können.

 

  1. Potsdamer Platz

Vom Spionage Museum statteten wir dem nahegelegenen Potsdamer Platz einen Besuch ab. Das ist der Mittelpunkt der deutschen Filmkultur. Dort haben sich einige Kinos und ein Filmmuseum angesiedelt.
Witzigerweise fand zu der Zeit eine Filmpremiere statt. Mit etwas Glück kann man hier also auf seinen Lieblingsschauspieler treffen. 


Drei Tage Berlin erscheinen ausreichend, aber es gibt so viel zu entdecken in der Hauptstadt.
Wer das erste Mal nach Berlin fährt sollte sich mindestens fünf Tage Zeit nehmen um die Hauptattraktionen zu besichtigen, dabei aber nicht in Stress zu verfallen. Wer etwas mehr Zeit hat sollte diese auf jeden Fall nutzen, um auch das echte Berliner Leben kennen zu lernen.

 

Must-Sees für Berlin-Erstis

  • Buslinie 100:
    Mit der Linie 100 kommt man super günstig an zu allen wichtigen Attraktionen.
    Mit einem Tagesticket kommt man vom Alexanderplatz über das Regierungsviertel bis nach Schloss Bellevue und weiter zum Kurfüstendamm. Endstation ist der Zoologische Garten.
  • Holocaust-Mahnmal:
    Wer das erste Mal in Berlin ist, sollte auf jeden Fall das Holocaust-Mahnmal besuchen.
    Das Denkmal erinnert an die vielen ermordeten Juden während der NS-Zeit. Es besteht aus vielen Betonstelen, die insgesamt ein Labyrinth bilden.
  • Brandenburger Tor:
    Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Es symbolisiert die Wiedervereinigung Deutschlands und ist ein Monument für Sieg und Frieden. Allerdings ist es unspektakulärer, als man es sich vorstellt.
  • Reichstag und Regierungsviertel:
    Eine Führung durch den Reichstag lohnt sich auf alle Fälle. Einen besonderen Blick auf die Stadt hat man von der Glaskuppel aus. Wer Interesse hat, kann sich auch in eine Plenarsitzung setzen.
  • Museen:
    In Berlin gibt es eine Vielzahl an Museen. Egal ob kunstgeschichtliche Museen auf der berühmten Museumsinsel, interaktive Museen, wie das Spionagemuseum oder Museen zum Thema NS-Zeit oder der Wiedervereinigung – in Berlin sollte kein Aufenthalt ohne einen Besuch im Museum enden. Die Auswahl ist riesig und auch für Kulturmuffel lässt sich was finden.
  • KaDeWe und Ku‘damm:
    Kaufhaus des Westens – ein Symbol von Überfluss und Luxus. Wer etwas mehr Platz im Geldbeutel benötigt, wird hier wohl erfolgreich sein. Im KaDeWe gibt es alles was das Herz begehrt, von Designer Handtaschen über Kleidung bis hin zu Kosmetik und Delikatessen. Leider nichts für den schmalen Geldbeutel. Im Anschluss lohnt es sich die Shopping-Tour auf dem Kurfürstendamm fortzusetzen.

 

Habt Ihr noch eigene Tipps für ein paar echte Berliner Aktivitäten?

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