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An der Nordseeküste: Die Insel Langeoog Warum sich ein Tagestrip auch in den kalten Monaten lohnt
Norderney, Juist und Borkum – das sind die bekanntesten Ostfriesischen Inseln, zu denen jedes Jahr unzählige Urlauber reisen. Auch ich hatte den drei Inseln und auch Wangerooge schon den einen oder anderen Besuch abgestattet. Nun sollte die nächste Insel an der Reihe sein: "Langeoog – die Insel fürs Leben", wie der Slogan der langen Insel lautet. Dass unser Kurztrip in den doch noch ziemlich kühlen April fiel, war für uns kein Problem, eingepackt in dicke Jacken und feste Stiefel, sollte einem Wochenende an der Nordsee mit ausgiebigen Spaziergängen und Fahrradtouren auch bei kalten Temperaturen und Regen nichts im Weg stehen.
In meinem Freundeskreis hörte ich eigentlich immer wieder von verschiedenen Seiten, dass Langeoog eine der schönsten Ostfriesischen Inseln sei. Weite Dünen, die raue, aber wunderschöne Landschaft des Nationalparks und lange weiße Sandstrände sollen charakteristisch für die autofreie Insel sein. Davon wollte ich mich gerne selbst überzeugen.
Unsere Reisezeit
Ja, es stimmt: die Nordsee ist rau und kann auch schon mal ungemütlich werden. Daher zieht es viele Urlauber eher in den warmen Monaten bzw. in den Oster- oder Herbstferien dorthin. Klar, bei strahlendem Sonnenschein machen Ausflüge und Strandspaziergänge sicherlich am meisten Spaß. Uns störte es nicht, als wir die Reise buchten, dass das Wetter eventuell eher ungemütlich sein könnte. Wechselhaftes Aprilwetter erwartete uns schließlich auch zuhause. Wetterfeste Winterjacken, feste Schuhe und eine Mütze durften daher im Gepäck auf keinen Fall fehlen.
Unsere Unterkunft
Wer sich rechtzeitig um eine Unterkunft auf Langeoog bemüht, der findet bestimmt eine gemütliche Ferienwohnung oder ein komfortables Hotel für seinen Aufenthalt. Wer allerdings so wie wir gerne mal kurzfristig bucht – der muss oftmals feststellen, dass vieles schon frühzeitig ausgebucht ist. Klar, die Übernachtungsmöglichkeiten auf einer Insel sind begrenzt, auf dem Festland gibt es da natürlich viel mehr Angebote. Und hier wurden wir am Ende auch fündig. Wir entschieden uns für ein kleines Hotel mit tollem Restaurant in Esens, einer kleinen Stadt, die kurz vor Bensersiel liegt, von wo aus man die Fähre nach Langeoog nehmen kann. So hatten wir nicht nur die Möglichkeit, einen Tagesausflug auf die Insel zu unternehmen, sondern konnten auch ganz bequem die umliegenden Küstenorte wie Dornumersiel und Neuharlingersiel unter die Lupe nehmen.
Unsere Anreise auf die Insel
Bevor Ihr Euch auf den Weg auf die Insel Langeoog macht, solltet Ihr zuvor einen Blick auf den aktuellen Fahrplan der Fähre in Bensersiel machen, denn die Fähren fahren nicht stündlich. Euer Auto könnt Ihr ganz entspannt direkt am Hafen stehen lassen und Euch wie wir auf einen autofreien Tag freuen. Wie in vielen Bereichen des Urlaubs, ist meine Empfehlung für Euch, an dem Tag, an dem Ihr den Ausflug nach Langeoog unternehmen wollt, nicht unbedingt lange auszuschlafen, sondern schon früh am Hafen zu sein. Vor allem an den Wochenenden pilgern unzählige Tagestouristen vom Festland auf die Inseln, sodass sich schnell lange Warteschlangen bilden. Auch wir entschieden uns für eine Fähre, die schon morgens Richtung Langeoog ablegte. Am Hafen erhielten wir genügend Infomaterial wie Flyer und einen Inselplan von und über Langeoog. Während der 45-minütigen Fahrt bliebt also genügend Zeit, unseren Tag zu planen. Am Hafen auf Langeoog angelegt, hieß es erstmal Umsteigen auf die Inselbahn, mit der wir in nur fünf Minuten zum Ortskern von Langeoog gebracht wurden.
Der Ortskern von Langeoog
Um möglichst viel von der Insel an einem Tag sehen zu können, entschieden wir uns für das schnellste Fortbewegungsmittel – das Fahrrad. Im Ort gibt es wirklich viele Möglichkeiten, sich einen Drahtesel auszuleihen. Müsst Ihr beim ersten Fahrradverleih auf Langeoog zu lange anstehen, lauft einfach ein paar Meter weiter und geht zum nächsten. Der Mann, bei dem wir unsere Fahrräder mieteten hatte zudem noch ein paar nützliche Tipps und Ratschläge zum Wetter auf Lager und erklärte uns, wann wir das Fahrrad am besten wieder zurückbringen sollten, damit wir noch rechtzeitig an Bord unserer Fähre gehen konnten.
Im Ortskern, der sich am Westensel von Langeoog befindet, hatten wir uns schnell orientert: viele kleine Lädchen, Restaurants und Cafés säumen die Straßen und laden zum Bummeln ein. Und obwohl hier wahrscheinlich täglich Touristen ein- und ausgehen, waren Kellner und Verkäufer immer total freundlich und hilfsbereit.
Fahrradtour über die Insel
Nachdem wir den Ortskern erkundet und den Wasserturm bestaunt hatten, war unser nächstes Ziel das ef Kilometer entfernte Ostende der Insel Langeoog. Da uns der nette Mann vom Fahrradverleih jedoch gewarnt hatte, bei dem unbeständigen Wetter ganz bis ans äußerste Ende zu fahren, wollten wir zunächst nur so weit fahren, wie wir kamen. Mit Rückenwind ging es vorbei an wilden Dünenlandschaften und am Priel.
Interessante Info
Mit dem platten Ostfriesland hat Langeoog nicht ganz so viel zu tun. Mit einer Höhe von ca. 20 Metern hat die Nordseeinsel eine der höchsten Dünenketten der Ostfriesischen Inseln.So langsam wurde es immer windiger und wir entschieden uns, nicht ganz bis zum Ostende zu fahren. So ließen wir das Vogelwärterhaus im Osten der Insel hinter uns, in der auch öffentliche Führungen angeboten werden. Kurz bevor der befestigte Weg endet, erreichten wir die Meierei, wo es Kleinigkeiten zu Essen und zu trinken gibt und auch wir gönnten uns einen leckeren Ostfriesentee, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Dieser gestaltete sich durchaus anstrengender als der Hinweg, da diesmal der kräftige Wind direkt von vorne kam. Wir brauchten daher wesentlich länger für die Strecke zurück, sodass wir am Ende wirklich froh waren, nicht bis ans Ostende gewandert zu sein. Also: wenn Ihr mal einen gut gemeinten Ratschlag von einem Einheimischen erhaltet, nehmt ihn auf jeden Fall ernst!
Den letzten Halt, bevor wir unsere Fahrräder zurückbrachten und uns auf den Rückweg machten, legten wir wieder nochmal am Strand ein, der diesmal menschenleer war. Hier ließen wir die Fahrräder stehen und liefen ein paar Meter am Wasser entlang und genoßen die letzten Augenblicke auf der Nordseeinsel Langeoog.
Habt Ihr vielleicht noch Tipps und Empfehlungen, was man sich auf Langeoog auf keinen Fall entgehen lassen sollte?